Bericht von der Überführung der Exocet
Bericht von Mathias Hermann
9.April 2011
Heut soll es also losgehen, wir holen Peter´s neues Boot, die Tasche ist gepackt und schon im Auto jetzt fehlen nur noch die letzten Sachen und ich bin auf dem Weg nach Rostock da passiert es, ich knick heftig um und überdehn mir so ziemlich alle Bänder im linken Knöchel „na bravo das geht ja richtig gut los“ schießt es mir durch den Kopf.
Naja ab ins Auto und hoffen das es schon nicht so schlimm wird schließlich holen wir ja ein Segelboot und kein Tretboot aus England und viel laufen brauch man ja zum Glück auch auf einem 12m Boot nicht.
In Rostock angekommen „springe“ ich zu Holger und Peter ins Auto und wir machen uns auf zum Flughafen nach Tegel wo ich dann feststellen kann, daß die Entscheidung eine Rollentasche zu kaufen, genau die richtige war.
Nach der Landung in Heathrow geht es viele lange Gänge bis zum Ausgang wo auch schon unser Taxifahrer mit einem Exocetschild auf uns wartet, dank einer Supervorbereitung von Peter.
Dieser bringt uns direkt bis zum Hafen wo wir gegen 20.30 Uhr eintreffen und nur 2 min bis zum Boot laufen müssen.
Hier erwarten uns schon Ex-Eigner Chris und Elian der schon Freitag nach England geflogen ist, um das Boot für die Überfahrt auszurüsten was er auch perfekt gemacht hat, wovon wir uns im Verlauf der Reise mehrfach kulinarisch überraschen lassen können.
Dafür noch mal einen großen Dank von nicht nur mir glaube ich.
Dann gilt es erstmal den Hunger zu stillen und wir fahren mit Chris in einen Pub wo wir feststellen das die englische Küche doch gar nicht so schlecht ist wie immer allgemein angenommen wird, danach geht es noch in den Yachtclub wo wir uns von der englischen Gastfreundschaft überzeugen können und prompt von den Yachties auf eine Runde Bier eingeladen werden, das läßt sich ja gut an.
10 April 2011
Wir haben uns mit Chris zu 8 Uhr verabredet uns auf der ersten Tour bis Brighton (ca. 45sm) zu begleiten.
Wir legen bei strahlendem Sonnenschein ab und hoffen natürlich das wir uns gleich auf der ersten Tour von den guten Segeleigenschaften der X 119 überzeugen können, aber das bisschen Wind das wir haben kommt natürlich von vorn, also wird es leider fast eine reine Motorbootfahrt.
Nach unserer Ankunft in Brighton, übrigens Englands größter Yachthafen, heißt es erstmal sich von Chris verabschieden und danach müssen die Kraftstoffreserven wieder aufgefüllt werden da die Exocet ja nur einen 40 l Tank besitzt, ist ja halt zum Segeln gedacht.
Dann verholen wir und Holger und Peter machen sich auf zum Supermarkt um noch Bier und Wasser zu kaufen, da wir feststellten dass der Wassertank leicht leckt, wir ihn also nicht benutzen können.
Dabei unterläuft Holger ein folgenschwerer Fehler und er kauft einige Stiegen Light-Bier, was er am meisten bedauert, aber auf dem Rest der Reise tapfer erträgt und sich in sein Schicksal fügt.
Desweiteren ist es an Peter den neuen Heimathafen sowie die deutsche Flagge an sein neues Boot anzubringen.
Nach diesem feierlichem Moment brechen wir gegen 18 Uhr, mit einem jetzt deutschem Boot, wieder auf und verlassen Brighton in Richtung Osten.
Leider ist der Wind nun ganz eingeschlafen und der Jockel muß wieder ran.
Ich steuere Exocet also in unsere erste Nacht auf See welche noch sehr interessant werden sollte, dabei fahren wir auch über den Nullmeridian und befinden uns also wieder in unserer Heimathemisphäre.
Gegen 00.30 Uhr übergebe ich das Ruder an Holger und mach mich auf in die Koje.
Ich bin grade so schön eingeschlafen da geht auf einmal der Motor aus, ich denke so im Halbschlaf naja endlich Wind und die oben fangen an zu segeln, da höre ich einen Startversuch des Motors, worauf dieser sofort wieder abstirbt und hektische Schritte an Deck „hmm da scheint was nicht in Ordnung zu sein“ und ich entschließe mich mal oben nachzusehen.
Als ich oben ankomme erfahre ich wir sind in eine Fischerboje gefahren und hängen nun in ihr fest, da sie sich um die Schraube gewickelt hat wie sich durch das absterben des Motors bestätigt.
Wir sind ca 4sm vor Hastings und nachts um 2 Uhr ist nun guter Rat teuer, jemand ins Wasser zu schicken ist bei 7 Grad Wassertemperatur und 1,5 kn Strom keine wirkliche Option und die Leine einfach zu kappen wollen wir auch nicht riskieren da wir nicht wissen ob wir den Prop. wieder freibekommen oder einfach hilflos mit der Strömung vertreiben.
Nun heißt es Unterlagen wälzen mit welcher Funkstation wir um dieser Uhrzeit noch Kontakt aufnehmen können was sich leider als nicht so einfach erweist.
Schließlich bekommen wir über Handy Kontakt mit einer Rettungszentrale die uns an die zuständige Leitstelle in Hastings weitervermittelt, hier können wir nun unsere Lage schildern und uns wird Hilfe durch das Lifeboat aus Hastings zugesagt.
Jetzt heißt es warten und wir machen uns erstmal ein paar heiße Getränke und schon sehen wir nach kurzer Zeit ein Paar Posilampen auf uns zukommen.
Durch Funkkontakt erfahren wir, es ist das Lifeboat und sie wollen sich zuerst ein Bild über unsere Lage machen, dazu drehen sie erst einige Runden um uns und leuchten das Geschehen mit ihrem Suchscheinwerfer aus.
Jetzt sehen wir das an unserem Heck eine Leine im 45 Gradwinkel in Richtung Grund führt und an unserem Bug die Bojenflagge mit Kanister hängt.
Dann übernehmen unsere Retter die Boje und sie versuchen mehrere Kreise um uns zu drehen damit sie uns sozusagen quasi aus der Leine auswickeln können, dieses scheint nach einigen Versuchen tatsächlich zu gelingen wobei wir zwischenzeitlich etwas Angst um unser Ruder sowie Saildrive bekommen da sie doch manchmal ganz schön heftig zur Sache gehen.
Schließlich scheinen wir frei zu sein und wir können versuchen den Motor zu starten was auch sofort gelingt, nun können wir probieren ob noch alles funktioniert und fahren einige Manöver unter Maschine welche auch reibungslos ablaufen.
In Absprache mit dem Lifeboot fahren wir wieder auf Kurs wobei uns unsere Retter noch ca 10 min. begleiten um sicherzustellen daß wir keine Schäden davongetragen haben.
Zu unserem Glück ist alles in Ordnung und wir bedanken uns herzlich bei den Männern vom Lifeboat und in diesem Zusammenhang wechselt noch eine gute Flasche Whisky den Besitzer und wir sind sehr froh unsere Reise so schnell fortsetzen zu können.
Hier nochmal ein großer Dank an Elian der uns mit seinem fließendem Englisch ganz schön aus der Patsche geholfen hat, denn wir drei Ossis hätten mit dem Funkverkehr mit den Engländern wohl so unsere kleineren Problemchen gehabt.
Nach dieser Aktion kann ich wieder in die Koje und ich finde etwas Schlaf.
11.April
Heut geht es über den Ärmelkanal, als ich aufwache ist das meiste aber schon geschafft.
Da der Ärmelkanal ja ein großes Verkehrstrennungsgebiet ist bleibt uns nicht viel anderes übrig als so ziemlich mit Kurs Süd von der englischen Küste zur französischen Küste zu fahren.
Im Laufe des Tages kommt sogar etwas achterlicher Wind auf und wir können endlich mal die Segel setzen und die X in ihren wahren Bewegungsmodus versetzen, aber wir müssen uns trotzdem eingestehen das es bald wieder nötig sein wird unseren Dieselvorrat aufzufüllen.
Nun erweist es sich von Vorteil das Peter seine Hausaufgaben gemacht hat und aus seiner Liste mit möglichen Anlaufhäfen auf unserer Tour schnell den Hafen von Dünkirchen als guten Zwischenstop ausmacht.
Bei unserer Anfahrt auf Dünkirchen müssen wir die Berufsschifffahrt beachten und da passiert uns das nächste Malheur, in einer Halse, um einem Frachter auszuweichen, entsteht ein zwei Meter langer Riß, im leider nicht mehr ganz, frischem Großsegel, in Höhe zwischen erstem und zweitem Reff.
Na gut, dann heißt es also nicht nur tanken sondern auch noch versuchen im Hafen das Segel zu flicken, wäre ja auch langweilig wenn nur einer tankt und die anderen nix zu tun haben ;-).
Im Hafen angekommen, der leider einen ziemlich industriellen Charme versprüht, schlagen wir zuerst das Groß ab und versuchen das Segel auf dem Steg soweit wie möglich zu reparieren.
Leider fängt es nach kurzer Zeit an zu regnen, wir müssen unser Vorhaben vorfristig einstellen und jetzt heißt es andere Möglichkeiten für die Reparatur zu finden.
Dank unseres Codeknackers Elian, der es immer wieder in kürzester Zeit schafft die WC Codes auch ohne Hilfe des Hafenmeisters herauszubekommen, finden wir heraus daß der Vorraum der Duschen relativ groß und auch beheizt ist.
Also heißt es umziehen und wir flicken das Segel soweit, das wir es demnächst zumindest bis zum 2. Reff setzen können.
Als wir damit fertig sind, die Uhr ist mittlerweile 0.30 Uhr, sind wir ziemlich müde aber auch verschwitzt, denn die Franzosen meinen es mit der Heizung in den Waschräumen sehr, sehr gut denn man könnte ihn mit einer Sauna vergleichen.
Wir beschließen die Nacht im Hafen zu verbringen und erst am nächsten Morgen abzulegen.
12. April
Nach leichten Irritationen die Weckzeit betreffend 😉 legen wir um kurz nach 7 in Dünkirchen ab.
Der Wind meint es mal wieder nicht so gut mit uns und hat über Nacht auf ca. 6 Windstärken zugelegt.
Deshalb und um das Groß zu schonen setzen wir das Trysegel sowie die Sturmfock und kämpfen uns bei 2m Welle aus dem Hafen.
Die östliche Ausfahrt aus Dünkirchen ist aufgrund zahlreicher Flachs und Untiefen nicht ganz einfach und wir sind gezwungen einige Haken zu schlagen, wobei uns Wind und Welle nicht unbedingt immer behilflich sind.
Nach einer kleinen körperlichen Unpässlichkeit meinerseits, auf die ich hier nicht näher eingehen möchte, melde ich mich erst mal ein paar Stunden ab.
Nachmittags flaut der Wind etwas ab die Sonne kommt raus und wir haben einen schönen Segelabend bei dem eigentlich nur die konfuse Nordseewelle stört, die uns ganz schön hin und herwirft.
Abends übernehmen Holger und ich wieder die erste Wache und freuen uns auf eine hoffentlich ruhige Nacht, wobei sich bei Holger eine gewisse Nervosität gegenüber kleinen weißen Objekten vor unserem Bug zeigt.
Die meisten dieser Objekte stellen sich als harmlose Möwen heraus doch es scheint sich bei ihm ein kleines Trauma von Fischerbojen zu bilden, wie sich auch im weiteren Verlauf der Reise noch das ein oder andere Mal zeigen wird.
Ich lerne, das ein Paar wasserdichte Skihandschuhe zu kaufen eine sehr gute Wahl war, denn die Nächte Anfang April sind doch noch sehr frisch und wir überlegen uns was man bei anderen Überführungen besser machen könnte.
Plötzlich erscheint uns zum Beispiel eine Hallberg Rassy doch gar nicht so verkehrt, wenn man überlegt das man sich unter einer Sprayhood verstecken könnte, die Selbststeueranlage würde das Ruder übernehmen und unten würd eine Heizung bollern.
Aber Peter wollt ja X 119 😉
So langsam kommen wir in die Nähe von Rotterdam und der Verkehr nimmt wieder zu, zum einen sind viele Fischerboote unterwegs und es nicht immer leicht ihren Kurs vorherzusagen was unserer Kurslinie manchmal die Ähnlichkeit einer Schlangenlinie verpaßt.
Zum anderen fahren wir an einer großen Reede vorbei wo etliche Frachter auf ihre Einfahrt nach Rotterdam warten.
Während wir uns langsam aber sicher den hellerleuchteten Hafenanlagen von Rotterdam nähern und der Verkehr immer mehr zunimmt kommt mir ein Vergleich in den Kopf „hier ist ja fast so ein Gewusel wie an einem Samstagmorgen auf einem Ikeaparkplatz“ schon beeindruckend.
Wir müssen einige Haken schlagen, um dem ein- und auslaufendem Verkehr auszuweichen, aber schließlich haben wir es geschafft und sind an Rotterdam vorbei.
Um halb drei wecken wir die anderen beiden und übergeben unsere Wache um uns in die wohlverdiente Koje zu begeben.
13. April
Während ich vormittags aufwache höre ich Elian am Funkgerät mit jemandem auf Englisch sprechen und ich versuche anschließend herauszubekommen um was es ging.
Hierbei erfahre ich das die beiden Besuch vom holländischem Wasserschutz hatten und der nach unserem woher und wohin fragte.
Die werden bestimmt nicht schlecht nicht geschaut haben, wenn ich mir überlege das wir mit einer deutschen Flagge, englischem Segelzeichen, arabischen Schriftzeichen am Bug sowie einem Funker mit Schweizer Akzent unterwegs sind, da hätte ich auch mal nachgefragt.
So langsam müssen wir uns mal wieder um unseren Kraftstoffvorrat kümmern und wir beschließen den Hafen von Den Helder anzulaufen.
Dieses ist ein großer Millitärhafen der aber auch einen kleinen Yachthafen besitzt in dem wir nach kurzer Wartezeit tanken können und Peter es sogar noch schafft einen zweiten Kanister zu besorgen der unseren Aktionsradius doch ein ganzes Stück vergrößert.
Nach einer kurzen Stärkung legen wir direkt wieder ab und begeben uns wieder auf Heimatkurs.
Im Verlaufe des Nachmittages dreht der Wind soweit das wir sogar mal einen unserer Spinnaker auspacken können und genießen ein paar Stunden unter Spi.
Leider läßt irgendwann der Wind langsam nach und unter der immer noch kräftigen Nordseewelle fängt Exocet an kräftig zu geigen, daher beschließen wir den Spi zu bergen und unser Motor muß wieder ran.
Nun ist es wieder an Holger und mir die Nachtwache zu eröffnen und Peter und Elian gehen in die Koje.
Diese Nacht verläuft recht ruhig wobei der Wind immer weiter nachläßt und Holger und ich wetten wer denn in seiner Ruderstunde jeweils mehr Kontakte bekommt so wenig ist hier los.
Meistens gewinne ich, bis es soweit kommt das Holger ein überholender Frachter einfach abhanden kommt.
Um 3 ist auch dieses Spiel vorbei und wir legen uns aufs Ohr.
14. April
Als wir gegen 10 aufstehen ist es geschafft wir sind in deutschen Gewässern.
Wir fahren außen an den Nordseeinseln vorbei und Peter fängt an die Strömungstabellen zu wälzen und zu berechnen wann und wie wir am besten in die Elbemündung einlaufen könnten, dabei stellt er fest das wenn wir so weiterfahren es genau mit dem Hochwasser in die Elbe schaffen können.
Trotzdem jetzt schon seit Mitternacht kein Wind ist, sind Wellen noch immer ca 1m hoch, da lob ich mir doch die Ostsee wo es nicht so ein „Kopfsteinpflaster“ gibt und man auch nicht immer Strömungen und Ebbe und Flut in seine Reiseplanungen einberechnen muß.
Im Laufe des Nachmittages begegnet uns noch ein Marineschlepper an dem Holger noch vor kurzem gearbeitet hat, Zufälle gibt’s.
Gegen 17.30 Uhr erreichen wir die Ansteuerung der Elbemündung und werden kurz darauf von einem 347m langen Containerfrachter überholt der einen ganz schön klein erscheinen läßt.
In Höhe Cuxhaven erfahre ich über Handy das es heute einen schweren Unfall im NO Kanal gab und er zurzeit wohl noch gesperrt sein soll, na toll so kurz vorm Ziel wieder eingebremst denke ich.
Dank kräftigem Schiebestrom laufen wir mit bis 9,7 kn Richtung Schleuse Brunsbüttel wo wir gegen 22 Uhr eintreffen.
Nach einer kurzen Wartezeit wird extra für uns die kleine Schleuse geöffnet und wir erfahren das wir morgen wieder freie Fahrt im Kanal haben, im Anschluß an das Schleusen verholen wir in den Schleusenhafen da es für Sportboote ja ein Nachtfahrverbot im NOK gibt.
Nun ist es an der Zeit sich mal wieder unserem Kraftstoffvorrat zu widmen müssen aber feststellen das es hier im Hafen keine Tanke gibt, den angebotenen Handwagen um zur nächsten Autotanke zu kommen lehnen wir allerdings dankend ab, darauf hat um halb 12 nachts keiner mehr Lust von uns.
Peter gelingt es dann noch tatsächlich einen Taxifahrer zu organisieren der uns unsere beiden Kanister auffüllt, das bedeutet wir können morgen früh direkt um halb 5 wieder ablegen.
15. April
Holger und ich stehen um 4 auf und schaffen es auch pünktlich halb 5 abzulegen.
Es ist ganz schön kalt geworden und die Autos in Hafennähe sind von einer Eisschicht überzogen, doch wir müssen los.
Schon während des Ablegens merken wir das es etwas neblig ist aber wir hoffen das es nicht noch dicker wird, doch unsere Hoffnung wird sich bald zerschlagen.
Sobald wir den Hafenbereich verlassen haben zieht sich die Suppe immer mehr zu und wir haben nicht mal mehr 50m Sicht.
Wir beschließen erst mal nicht weiterzufahren und legen uns in einer Weiche zwischen 2 Dalben.
Durch den ausgeschalteten Motor wird Peter wach und erscheint ein wenig unausgeschlafen 😉 an Deck aber auch er sieht ein das es bei mittlerweile nur noch 20m Sicht keinen Sinn macht weiterzufahren.
Zwischenzeitlich fährt ein Segler mit Radar an uns vorbei und wir überlegen kurz uns an ihn ranzuhängen, gehen dann das Risiko aber doch nicht ein.
Kurze Zeit später hören wir über Kanalfunk das sich ein Frachterkapitän bei den Kanallotsen über die Yacht beschwert und ob man ihm nicht ein Stopsignal geben kann „alles richtig gemacht“ denke ich.
Gegen 8 Uhr hat sich der Nebel soweit verzogen das wir unsere Fahrt endlich fortsetzen können und es geht auf Richtung Ostsee.
Die Fahrt verläuft recht ereignislos und so treffen wir knapp vor 16 Uhr in Kiel Holtenau vor der Schleuse ein, hier warten schon einige andere Sportboote auf ihre Schleusung unter ihnen auch eine ca 20m lange Luxussegelyacht.
In der Schleuse, während Peter die Gebühren bezahlt, erfahren wir das hinter uns eine Vindö Probleme mit dem Motor hat und bittet uns ihn bis zum nächsten Hafen in Schlepp zu nehmen.
Da es eh auf unserem Weg liegt stimmen wir natürlich zu und nach einer Viertelstunde liegt die Vindö sicher in ihrem Hafen, wir jedoch haben ja noch etwas Strecke vor uns und so machen wir uns wieder auf den Weg nach Rostock, wobei der Wind natürlich wieder mal von vorne kommt und es für mich mal wieder Zeit wird sich in die Koje zu begeben.
Übrigens wir befinden uns jetzt wieder in der Ostsee und die Exocet lernt langsam aber sicher ihr neues Heimatrevier kennen.
Als ich gegen 22 Uhr wieder aufstehe sind wir eine halbe Meile vor der Fehmarnsundbrücke, das Timing paßte mal wieder perfekt und wir müssen feststellen das die Betonnung im Sund aus Energiespartonnen besteht und ohne Beleuchtung wird die Durchfahrt eine kleines Suchspiel.
Jetzt sind Holger und ich wieder dran die restlichen Meilen bis Rostock in Angriff zu nehmen und merken das es kälteste Nacht der Überführung ist, in deren Verlauf die Gedanken an eine Hallberg Rassy wieder aufkommen, aber nur ganz kurz (ehrlich).
Eine Meile vor der Warnemünder Mole wecken wir Peter und Elian und wir fahren zusammen an den Liegeplatz in Rostock Schmarl wo wir nach 634 Meilen morgens um 4 Uhr glücklich aber auch ziemlich müde anlegen.
Hier erwartet uns schon Wilfried um uns abzuholen und wir verlassen die Exocet damit sie sich vor ihrer Überholung auch von den Strapazen der Überführung erholen kann.
P.S. In der Nachbetrachtung muß ich sagen es hat sich trotz einiger Schmerzen im Knöchel und damit verbundenen Schwierigkeiten in und aus den Stiefel zu kommen gelohnt die Reise zu machen und ich wäre mit der Mannschaft sofort wieder dabei (und Peter vielleicht denkst du dann doch mal über ne Rassy nach) war ein Scherz
Die Bilder der Tour
Die Route der Exocet
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